Information: Hilfe zur App "BirdNET"

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Nikon Prostaff P7 10x42

Alles über Optik, Ton-, Bildaufnahme, Outdoor Ausrüstung
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Vogler
Beiträge: 23
Registriert: 06 Aug 2022, 11:21

Nikon Prostaff P7 10x42

#1

Beitrag von Vogler »

Nikon P7 10x42

Ich habe mir vor Kurzem das Nikon P7 für 200€ zugelegt, nachdem ich das Vorgängermodell S7 bei einem Vogelfreund testen konnte u. es mich überzeugt hat.

Ich gebe meine subjektiven Eindrücke wieder.

Ich bin sehr zufrieden.

Daten:

Augenmuscheln: drehbar, 3 Rastpositionen, große Augenabstand

Austrittspupille (mm): 4,2
Linsenvergütung: Phasenvergütung, voll mehrfach
ED-Glas: nein
Spritzwasserdicht: ja
Druckwasserdicht: ja
Wasserdicht bis zu 1 m für bis zu 10 Minuten
Schutzgasfüllung
Tatsächliches Sehfeld (°): 7,0
Scheinbares Sehfeld (°): 62,9
Sehfeld auf 1000 m: 122 m
Lichtstärke: 17,6
Dämmerungszahl: 20,5
Dioptrienseinstellung arretierbar
Nahfokus: 3m
Länge: 150 mm
Breite: 120 mm

Gewicht: 600g


Das Sehfeld mit mit 122 m sehr groß u. übertrifft manches Weitwinkelobjektiv, obwohl das in den technischen Daten nicht angegeben ist.

Es ist sehr hell, hat eine hohe Lichtstärke u. ist dämmerungstauglich, z.B. deutlich heller als mein altes Optolyth 10x40.
Der Vorteil der enormen Helligkeit zeigt sich beim Beobachten von Vögeln, z.B. von kreisenden Greifvögeln, die klar u. deutlich zu erkennen sind u. eine gute Farbwiedergabe ermöglicht.

Das Bild ist brilliant. Die Farben sind kräftig, vielleicht leicht überbetont, was mir aber entgegenkommt, weil ich ein nicht so starkes Farbsehen habe.
Es ist eine Geschmacksfrage, ob man bei Ferngläsern eher ein kühles oder farbigeres Bild mag.

Das Bild ist scharf, aber nicht extrem scharf. Die Fokussierung ist butterweich u. leicht zu bedienen, aber ist nichdt immer einfach, sofort den scharfen Punkt zu treffen. Man muss manchmal ganz vorsichtig nach links bzw. rechts drehen, um die schärfste Einstellung zu finden, da es eine geringe Toleranz aufweist. Es wird schnell unscharf, wenn man nur einen Millimeter nach links oder rechts dreht. Daran kann man sich aber gewöhnen.

Es hat eine Stickstofffüllung u. beschlägt nicht.

Problematisch ist die Neigung zu chromatischen Aberrationen, die regelmäßig, aber nur in bestimmten Situationen auftreten u. allgemein ein Problem von modernen Dachkantferngläsern??
zu sein scheinen, denn das wird in Rezensionen auch an viel teureren Ferngläsern bemängelt (z.B. Kowa BD II), wobei ich mir nicht sicher bin, woran das liegt. Farbsäume waren für mich bisher kein Thema, denn meine alten Ferngläser (z.B. Optolyth Alpin 10x40) u. meine Spektive sind frei davon, Kowa 501/502 hat in extremen Lichtsituationen ganz leichte Farbsäume. Das habe ich im Vergleich zum Nikon in derselben Situation getestet.
In der Regel ist es in bestimmtem Licht ein gelber Rand um einen gegen den hellen Himmel exponiert auf einem Dach oder einer Baumspitze sitzenden Vogel herum, z.B. eine Rabenkrähe, Dohle oder Taube. Der Stoß eines Mäusebussards auf einem Baum leuchtete gelb. Bei fliegenden Greifvögeln kann das ärgerlich sein.
Auch an den Ästen unbelaubter Bäume kann ein gelber Rand auftreten, immer vertikal oder horizontal auf einer Seite, den man auch an harten Kanten von Dächern sieht. Dieser kann bei Gebäuden ausnahmsweise auch blau/violett sein. Die Aberrationen treten jedoch nicht häufig auf u. die Farbe des Gefieders eines Vogels bleibt dabei natürlich, so dass ich damit leben kann. Beobachter, die aber Wert auf ein Bild ohne Farbsäume legen, muss man von dem Nikon abraten.

Mir wurde von einem Bekannten gesagt, dass das Vanguard ED2 wenig Farbsäume habe, wobei das in Rezensionen durchaus unterschiedlich beschrieben wird u. es ein Stück weit subjektiv zu sein scheint, wie stark man es empfindet. Da es ED-Gläser hat u. nicht viel teurer ist, stellt es eine Alternative dar.

Die Randschärfe ist ausreichend, aber nicht ideal, z.B. im Vergleich zum Optolyth 10x40.

Das Nikon liegt gut in der Hand u. ist angenehm, wobei das raue Material Schmutz anzieht (Staubfänger), so dass es öfter nass gereinigt werden muss, was ich so nicht kenne.

Die Objektivkdeckel sind wie so oft schlecht konstruiert. Sie sitzen viel zu locker u. fallen schnell ab, so dass man sie vermutlich schnell vermissen wird. Das ist ein Problem aller meine Ferngläser, u. es ist unverständlich, warum nicht mehr Wert auf fest u. gut sitzende Schutzkappen gelegt wird. Den Okulardeckel meines Kowa 502 musste ich mit Tesakreppstreifen verengen, damit er besser hält.
Es gibt leider nur eine Gürteltasche ohne Riemen.

Ich konnte das Nikon P7 von einem Beobachtungsturm aus mit einem 15 Jahre alten Swarovski 10x42 vergleichen, wahrscheinlich das EL, u. das hat mich endgültig von der hervorragenden Qualität des Nikon überzeugt. Ich war erstaunt, dass das etwa10x teurere Swaro zumindest auf den ersten Blick nicht wesentlich besser ist. Es ist leicht heller u. etwas schärfer. Durch die fluoridhaltigen HD-Gläser werden Farbsäume vermutlich auf ein Minimum reduziert. Dafür hat das Nikon das größere Sehfeld u. ist leichter (600g zu 840g).

Ein Bekannter hat das Nikon P7 mit dem noch günstigeren u. leichteren P3 getestet u. konnte auf den ersten Blick keinen Unterschied feststellen. Außerdem mit einem alten Browning 10x42, bei dem man auch wenig Unterschied erkennen kann. Dessen Sehfeld ist etwas kleiner, die Scharfeinstellung besser u. hat weniger Farbsäume.

Fazit:

Kaufempfehlung für Vogelbeobachter, die nicht so tief in die Tasche greifen können oder wollen. Mit dem Nikon P7 kann man jeden Vogel, der mit den Spitzengläsern erkennbar ist, gut bestimmen.

+ großes Sehfeld
+ hell, hohe Lichtstärke
+ brilliantes Bild
+ guter Kontrast, hohe Auflösung
+ schöne Farben
+ Stickstoffüllung
+ leicht
+ klein (Dachkant)
+ Gummiarmierung
+ günstig
+ 10 Jahre Garantie

- chromatische Aberrationen
- Fokussierung manchmal etwas schwierig
- Bild etwas weich, Schärfe gut, aber verbesserungsfähig
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