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Beobachtungen im Januar 2024

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PetraS
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Re: Beobachtungen im Januar 2024

#61

Beitrag von PetraS »

ilja hat geschrieben:
04 Feb 2024, 17:02
Vorweg: Ich hoffe, die anderen hier entschuldigen, dass der Thread nach Ausklang des Januars jetzt etwas wegdriftet. Ich hatte bei meiner nebensächlichen Frage nicht damit gerechnet, dass sie abseits von jemandem, der eine kurze botanische Antwort weiß, überhaupt auf Diskussionsinteresse trifft.
Alcedo_ hat geschrieben:
04 Feb 2024, 11:38
finde es spannend dass du dich mit der Wortherkunft der „Kammäste“ beschäftigst. die Etymologie ist ein weites, hochinteressantes Feld. vielleicht kommt der Begriff ja gar nicht aus der Botanik.

habe hier auf Seite 119 (kurz vor Kapitel 14) das Wort im Gebrauch eines Entomologen (Carlos Berg, Balte) gefunden:

der Wortstamm „kamm“ kommt allein in diesem Artikel 12 mal vor. „Fühler doppelt gekämmt“ usw.
das war 1883. also lange vor Ellen Thaler. von wo oder von wem die österreichische Verhaltensforscherin den Begriff entlehnt hat oder ob sie ihn unabhängig selbst gebildet hat, könnten wir sie ja noch selbst fragen. :)
Hallo Alcedo,
vielen Dank für die Gedanken zu den "Kammästen" und den Artikellink. Das macht genau mein "Problem" deutlich. Das Wort Kamm wird in zahlreichen Bedeutungen und Zusammenhängen verwendet (Werkzeug zum Kämmen vielerart, Bergkamm, Hahnenkamm, etc. Unter der lat. Entsprechung "Crista" listet Wikipedia allein über 20 anatomische Strukturen beim Menschen, und solche "Kamm" genannten Leisten wird es in der Biologie viele geben - wie eben auch in der Entomologie.) Insofern interessierte mich weniger die Etymologie des Wortes "Kamm" an sich, als spezieller die Begriffsbedeutung "Kammäste" in der Botanik. Wenn ich über mir unbekannte deutsche Fachausdrücke stolper, schaue ich meist nach, was damit gemeint ist. Und normalerweise findet man das dank Internet recht schnell. Aber hier konnte ich das Wort "Kammäste" außer im Zusammenhang mit (Winter-) Goldhähnchen nirgends entdecken. Deshalb hatte ich gehofft, dass jemand hier im Forum aus/in der Botanik oder Forstwirtschaft den Begriff schon einmal gehört hat und definieren kann, welche Eigenschaft(en) einen Ast nach Sprach-/Fachkonvention zu einem "Kammast" machen.
Wenn keine andere Quelle/Verwendung des Worts auftaucht, könnten wir natürlich tatsächlich schauen, ob sich noch ein Kontakt zu Prof. Thaler findet. Vor einigen Jahren war sie im Bereich Aquaristik noch recht aktiv, ist aber nach meiner Recherche in neuerer Zeit nicht mehr in Erscheinung getreten und mittlerweile ja auch 90 Jahre alt.
Letzlich sind Ursprung und Bedeutung des Begriffs "Kammäste" ja auch nicht entscheidend wichtig, aber (für mich zumindest) dennoch ein sprachlich und fachlich interessantes Kuriosum und Rätsel.
Schöne Grüße. Ilja.
Hallo Ilja,

vielleicht hast du es schon gelesen. Aber falls nicht, hier noch ein Link. https://www.zobodat.at/pdf/Bonner-Zoolo ... -0096.pdf
Es geht um das Teneriffa-Goldhähnchen. Auf Seite 8 werden wieder Fichten-Kammäste erwähnt. Das bringt zwar bezgl. Begriffbedeutung in der Botanik auch nicht unbedingt weiter....., aber sehr interessant.

Liebe Grüße
Petra
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ilja
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Kammäste

#62

Beitrag von ilja »

PetraS hat geschrieben:
07 Feb 2024, 09:14
vielleicht hast du es schon gelesen. Aber falls nicht, hier noch ein Link. https://www.zobodat.at/pdf/Bonner-Zoolo ... -0096.pdf
Es geht um das Teneriffa-Goldhähnchen. Auf Seite 8 werden wieder Fichten-Kammäste erwähnt. Das bringt zwar bezgl. Begriffbedeutung in der Botanik auch nicht unbedingt weiter....., aber sehr interessant.
Hallo Petra,
vielen Dank für den Link. Nein, das hatte ich noch nicht gelesen. Ich hatte in der Zwischenzeit ausschließlich nach "Kammästen" ohne "Goldhähnchen" gesucht, da mir schien, dass diese Kombination in jedem Fall von den Publikationen von Ellen Thaler abgeleitet sind. Diese hier von ihr ist aber insofern interessant, als die Formulierung zusammen mit der Grafik einen Hinweis darauf bietet, was bei ihr mit "Kammästen" gemeint ist. Es scheint den Hauptast selber zu bezeichnen, dem die daran hängenden Zweige als Zinken die Struktur eines Kammes verleihen.
In der Verwendung der Entomologen, wie in dem von Alecedo verlinkten Artikel und einer weiteren Veröffentlichung, die ich fand, bezeichnen die "Kammäste" nämlich scheinbar die Abzweigungen vom Fühler als Äste (und eben nicht die tragende Struktur, den Fühler), und charakterisiert diese damit, dass sie eine Kammstruktur bilden.
Eine weitere Verwendung des Wortes "Kammast" fand ich auch in einzelnen Texten zu Gebirgestrukturen/alpinen Wegbeschreibungen. Wenn sich ein Berggrat (="Kamm") aufteilt, ein weiterer Grat davon abzweigt, wird gelegentlich auch von einem Kammast gesprochen. Das ist wieder eine völlig andere Bedeutung der Wortteile.
Und eine Patentschrift über Polymere nutzt den Begriff "Kammäste", um regelmäßig abzweigende Seitenketten zu benennen - das knüpft von der Wortidee/geometrischen Vorstellung wieder an die Kammäste der Insektenfühler an.
Ich werde das bei Gelegenheit noch etwas sauberer zusammenstellen. Falls ein Moderator mag, können wir das gern alles in einen off-Topic-Thread "Kammäste" verschieben. Dann poppt der Januar nicht immer wieder auf und verlockt Leser, die sich eigentlich gar nicht für die Sprachirrungen bei der Nist- und Schlafplatzwahl von Goldhähnchen interessieren ;-)
Schöne Grüße. Ilja.
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