Hallo zusammen,
wir waren gestern am Gülper See, der den Status eines Naturschutzgebietes hat.
Leider mussten wir beobachten, dass sich drei Personen mit zwei Paddelbooten in aller Gemütsruhe über den reichlich mit Wasservögeln belebten See bewegten, offenkundig Touristen und keine Fischer, die dort ebenfalls gelegentlich unterwegs sind.
Ich bin kein Jurist, denke aber, dass diese Paddelei in einem NSG eine Ordnungswidrigkeit ist und mit einem Bußgeld geahndet wird.
Gerade bei den naturfeindlichen Verhältnissen in Mitteleuropa, bei denen jeder Rückzugs- und Schutzraum für Tiere und Pflanzen äußerst wichtig ist und verteidigt werden muss, ist solch ein Verhalten kein Kavaliersdelikt, sondern absolut inakzeptabel.
Wir haben uns sehr geärgert, aber nichts unternommen.
Nun interessiert mich aber, wie Ihr damit umgegangen wärt und vielleicht in ähnlichen Situationen auch schon umgegangen seid.
Eine denkbare Option wäre sicherlich, die Polizei zu rufen - das liefe vermutlich auf eine Anzeige hinaus.
Macht das Sinn, reagiert die Polizei überhaupt auf solche Dinge?
Immerhin ist es seit April nun schon das zweite Mal, dass ich beobachtet habe, wie der Naturschutzgebiets-Charakter des Gülper Sees von eindringenden Personen missachtet worden ist. Damals hatten ein anderer Naturfreund und ich versucht, akustisch Einfluss zu nehmen, wurden aber ebenfalls ignoriert.
Die Tiere können sich nicht helfen, da ist unsereins gefragt.
Ich danke schon mal für Eure Meinungen!
Schöne Grüße,
Steffen
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Was tun gegen Ignoranz?!
- Bourkinist
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Was tun gegen Ignoranz?!
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Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Hallo Steffen,
uns ist am Frießnitzer vor 2 Jahren ähnliches passiert. Das habe ich an den zuständigen NABU mit Bildern und Autokennzeichen weitergeleitet, damit Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Seit dem gab es keine Ereignisse dieser Art.
Gruß Martin_B.
uns ist am Frießnitzer vor 2 Jahren ähnliches passiert. Das habe ich an den zuständigen NABU mit Bildern und Autokennzeichen weitergeleitet, damit Maßnahmen dagegen ergriffen werden können. Seit dem gab es keine Ereignisse dieser Art.
Gruß Martin_B.
Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Moin Moin!
Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Bei uns im Naturpark Maas-Schwalm-Nette setzt das Ordnungsamt schon sehr auf persönliche Besuche der Gebiete und verhängt auch Bußgelder. Trotzdem kommt sie nicht gegen die Massen der Badegäste an. Kaum sind die Bediensteten weg geht es wieder von vorne los. Die drei schönsten und größten Seen (ehemalige Abgrabungen) können im Sommer komplett als NSG abgeschrieben werden. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und besuche diese Orte nur noch in den übrigen Jahreszeiten.
Ein weiteres Problem in unserer region sind die Mountainbiker, MotoCross-Fahrer und die Besitzer von Modellautos. Diese treiben gernein den Sandgruben ihr unwesen. Sie wissen genau das sie etwas verbotenes Tun und da reicht es meist das ich mich gut sichtbar mit Kamera und Fernglas positioniere. Je nach Tageslaune gehe ich auch auf sie zu - bisher waren sie dann ganz schnell verschwunden...
Soweit ich weiß ist übrigens nicht die Polizei für diese Vergehen zuständig sondern das Ordnungsamt. Nach meinen Erfahrungen würdest eher Du einen rüber bekommen weil Du die Polizei mit solchen Dingen belästigst als das sie verfolgend tätig wird.
Letzen Endes ist es eh´egal. Viel zu retten ist nicht mehr.
Beste Grüße
Holger
Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Bei uns im Naturpark Maas-Schwalm-Nette setzt das Ordnungsamt schon sehr auf persönliche Besuche der Gebiete und verhängt auch Bußgelder. Trotzdem kommt sie nicht gegen die Massen der Badegäste an. Kaum sind die Bediensteten weg geht es wieder von vorne los. Die drei schönsten und größten Seen (ehemalige Abgrabungen) können im Sommer komplett als NSG abgeschrieben werden. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und besuche diese Orte nur noch in den übrigen Jahreszeiten.
Ein weiteres Problem in unserer region sind die Mountainbiker, MotoCross-Fahrer und die Besitzer von Modellautos. Diese treiben gernein den Sandgruben ihr unwesen. Sie wissen genau das sie etwas verbotenes Tun und da reicht es meist das ich mich gut sichtbar mit Kamera und Fernglas positioniere. Je nach Tageslaune gehe ich auch auf sie zu - bisher waren sie dann ganz schnell verschwunden...
Soweit ich weiß ist übrigens nicht die Polizei für diese Vergehen zuständig sondern das Ordnungsamt. Nach meinen Erfahrungen würdest eher Du einen rüber bekommen weil Du die Polizei mit solchen Dingen belästigst als das sie verfolgend tätig wird.
Letzen Endes ist es eh´egal. Viel zu retten ist nicht mehr.
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Holger
LL: 372 (Marmelente, Schottisches Moorschneehuhn)
Liste-D: 288 (Stelzenläufer , Gelbkopf-Schafstelze)
Kreis Viersen: 231 (Gelbkopf-Schafstelze, Pfuhlschnepfe)
2021: 175 (Pfuhlschnepfe, Fischadler)
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- kaninchenzucht
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Es war Sonntag Nachmittag – kein Auto auf der Straße!
Wen wunderts? Im Fernsehen lief gerade das Endspiel. Für mich die beste Gelegenheit, mich aufs Fahrrad zu setzen und an die Teiche zu fahren. Plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm. Ich konnte gerade noch mein Rad zur Seite ziehen, als ein halbes Dutzend Fahrzeuge an mir vorbei rasten!
Weit kamen sie nicht. Das Biosphärenreservat ist nicht nur durch ein Schild „Autos und Motorräder verboten“ sonder auch durch eine Absperrung geschützt. Die Absperrung wurde entfernt! Ich lief ihnen entgegen. „Soll ich die Absperrung für Dich offen lassen?“, wurde ich gefragt. Wie mir in diesem Moment zu mute war liebe Naturfreunde, könnt nur ihr verstehen.
Gruß Dieter
Weit kamen sie nicht. Das Biosphärenreservat ist nicht nur durch ein Schild „Autos und Motorräder verboten“ sonder auch durch eine Absperrung geschützt. Die Absperrung wurde entfernt! Ich lief ihnen entgegen. „Soll ich die Absperrung für Dich offen lassen?“, wurde ich gefragt. Wie mir in diesem Moment zu mute war liebe Naturfreunde, könnt nur ihr verstehen.
Gruß Dieter
- martinmiethke
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Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Hallo Steffen,
in diesem speziellen Fall hätte ich gar nichts unternommen – was hätte ich tun können? Anzeige bei der Polizei? Gut, hätte ich ja mal versuchen können, aber da habe ich wenig Hoffnung, dass das was bringt.
Das Problem ist ja nicht unbedingt Ignoranz, sondern oft Unwissen. Wer auf dem Wasserweg Richtung Gülper See fährt, bekommt nirgendwo einen Hinweis, dass er das eigentlich gar nicht darf. Zwar steht das in Wasserwander-Karten drin, aber die benutzt ja auch nicht jeder …
Was anderes wäre das Zelten am See, was wohl öfter passiert (selber habe ich es noch nicht erlebt). Stellt auch eine viel deutlichere Störung dar als Paddler auf dem See, denn die Fischer sind ja auch täglich drauf. Da würde ich natürlich hingehen und darauf aufmerksam machen, dass das 1. sowieso und 2. im NSG erst recht verboten ist.
Herzliche Grüße – Martin
in diesem speziellen Fall hätte ich gar nichts unternommen – was hätte ich tun können? Anzeige bei der Polizei? Gut, hätte ich ja mal versuchen können, aber da habe ich wenig Hoffnung, dass das was bringt.
Das Problem ist ja nicht unbedingt Ignoranz, sondern oft Unwissen. Wer auf dem Wasserweg Richtung Gülper See fährt, bekommt nirgendwo einen Hinweis, dass er das eigentlich gar nicht darf. Zwar steht das in Wasserwander-Karten drin, aber die benutzt ja auch nicht jeder …
Was anderes wäre das Zelten am See, was wohl öfter passiert (selber habe ich es noch nicht erlebt). Stellt auch eine viel deutlichere Störung dar als Paddler auf dem See, denn die Fischer sind ja auch täglich drauf. Da würde ich natürlich hingehen und darauf aufmerksam machen, dass das 1. sowieso und 2. im NSG erst recht verboten ist.
Herzliche Grüße – Martin
- Bourkinist
- Beiträge: 193
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Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Hallo zusammen!
Ja, es überrascht mich leider nicht, dass es anderswo auch zu vergleichbaren und schlimmeren Vorfällen gekommen ist. Zeitgeist? Mir kommt es so vor, als wenn relativ viele Leute ihr persönliches Vergnügen so hoch hängen, dass Rücksichtnahme dahinter zurück zu stehen hat. Zumal es vermutlich richtig diebisch Freude bereitet, den Öko-Spaßbremsen eine lange Nase zu drehen, indem man sich bewusst über Grenzen hinweg setzt. Jeder ahnt, dass die Party nicht lange weiter gehen wird, und die Titanic hat schon Schlagseite, aber im Vollrausch abzusaufen tut bestimmt nicht weh.
Trotzdem denke ich, dass es keine Alternative dazu gibt, sich für den Schutz der Natur einzusetzen, und dazu gehört auch, nachzudenken, was in konkreten Situationen gemacht werden kann.
Ich finde den Hinweis sehr hilfreich, dass die Polizei für solche Dinge gar nicht zuständig ist, sondern das Ordnungsamt. Es dürfte allerdings schwierig sein, diese Leute am Sonntagnachmittag zur dienstlichen Aktivität zu bewegen.
Ich wusste auch nicht, dass der Gülper See wasserseitig ohne Hinweis auf seinen NSG-Charakter erreicht werden kann. Die Welt ist voller Schilder, aber dafür sollte es nicht mehr gereicht haben? Hm.
Ein letzter Punkt ist, dass die Initiative von Naturschutzinteressierten auch aufgenommen werden muss - manches kann man nicht alleine lösen. Im Frühjahr hatte ich, wie oben geschildert, beobachtet, dass zwei Leute in das NSG eingedrungen sind, um dort zu campieren. Sie hatten dabei keine Probleme, weil ein Gatter an einem Weidezaun nur durch einen wadenhohen Draht und somit sehr unzureichend gesperrt war, es musste nur darüber gestiegen werden.
Ich habe dies in einer Email an den lokal zuständigen Umweltschutzverband geschrieben und erläutert, dass der Mißstand nach meiner Einschätzung relativ aufwandarm beseitigt werden kann. Getan hat sich bis dato nichts.
Aber ich bin sicher nur zu ungeduldig, es wird wohl wichtigere Dinge geben.
Ciao, Steffen
Ja, es überrascht mich leider nicht, dass es anderswo auch zu vergleichbaren und schlimmeren Vorfällen gekommen ist. Zeitgeist? Mir kommt es so vor, als wenn relativ viele Leute ihr persönliches Vergnügen so hoch hängen, dass Rücksichtnahme dahinter zurück zu stehen hat. Zumal es vermutlich richtig diebisch Freude bereitet, den Öko-Spaßbremsen eine lange Nase zu drehen, indem man sich bewusst über Grenzen hinweg setzt. Jeder ahnt, dass die Party nicht lange weiter gehen wird, und die Titanic hat schon Schlagseite, aber im Vollrausch abzusaufen tut bestimmt nicht weh.
Trotzdem denke ich, dass es keine Alternative dazu gibt, sich für den Schutz der Natur einzusetzen, und dazu gehört auch, nachzudenken, was in konkreten Situationen gemacht werden kann.
Ich finde den Hinweis sehr hilfreich, dass die Polizei für solche Dinge gar nicht zuständig ist, sondern das Ordnungsamt. Es dürfte allerdings schwierig sein, diese Leute am Sonntagnachmittag zur dienstlichen Aktivität zu bewegen.
Ich wusste auch nicht, dass der Gülper See wasserseitig ohne Hinweis auf seinen NSG-Charakter erreicht werden kann. Die Welt ist voller Schilder, aber dafür sollte es nicht mehr gereicht haben? Hm.
Ein letzter Punkt ist, dass die Initiative von Naturschutzinteressierten auch aufgenommen werden muss - manches kann man nicht alleine lösen. Im Frühjahr hatte ich, wie oben geschildert, beobachtet, dass zwei Leute in das NSG eingedrungen sind, um dort zu campieren. Sie hatten dabei keine Probleme, weil ein Gatter an einem Weidezaun nur durch einen wadenhohen Draht und somit sehr unzureichend gesperrt war, es musste nur darüber gestiegen werden.
Ich habe dies in einer Email an den lokal zuständigen Umweltschutzverband geschrieben und erläutert, dass der Mißstand nach meiner Einschätzung relativ aufwandarm beseitigt werden kann. Getan hat sich bis dato nichts.
Aber ich bin sicher nur zu ungeduldig, es wird wohl wichtigere Dinge geben.
Ciao, Steffen
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Liste 2020: 142 (Pirol)
Life List: 267 (Nonnensteinschmätzer)
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- martin_meffert
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Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Ja das ist oft zum verzweifeln. Hier bei uns teilt ein NSG den Lahntal Radweg und die armen Radler müssen einen Umweg über einen Berg in kauf nehmen. Da gibt es seit Jahren heftige Debatten. Es ging sogar soweit das Radweg Befürworter eigenhändig zur Kettensäge griffen und den schmalen Weg durchs NSG befahrbar gemacht haben.
VG Martin
- martinmiethke
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Re: Was tun gegen Ignoranz?!
!!Bourkinist hat geschrieben: ↑17 Jul 2018, 21:06Ich finde den Hinweis sehr hilfreich, dass die Polizei für solche Dinge gar nicht zuständig ist, sondern das Ordnungsamt. Es dürfte allerdings schwierig sein, diese Leute am Sonntagnachmittag zur dienstlichen Aktivität zu bewegen.
Nicht nur wasserseitig. Mir hat erst kürzlich ein Berliner Ornithologe erzählt, dass er schon mehrmals Camper am Gülper See erlebt hat, die gar nicht wussten, dass sie sich in einem NSG befinden …Ich wusste auch nicht, dass der Gülper See wasserseitig ohne Hinweis auf seinen NSG-Charakter erreicht werden kann. Die Welt ist voller Schilder, aber dafür sollte es nicht mehr gereicht haben? Hm.
Herzliche Grüße – Martin
Re: Was tun gegen Ignoranz?!
Bourkinist hat geschrieben: ↑17 Jul 2018, 21:06Ich finde den Hinweis sehr hilfreich, dass die Polizei für solche Dinge gar nicht zuständig ist, sondern das Ordnungsamt. Es dürfte allerdings schwierig sein, diese Leute am Sonntagnachmittag zur dienstlichen Aktivität zu bewegen.
Moin Moin!
An dieser Stelle muß ich unserem Ordnungsamt sogar mal ein Lob aussprechen. Einzelne Mitarbeiter sind an Wochenenden, an denen mit viel Besucherverkehr zu rechnen ist, durchaus auch am Wochenende in den NSG´s unterwegs. Vor allem Herr N. ist da ein tolles Beispiel. Er ist unermüdlich in den Wäldern und an den Seen unterwegs. (Auch ich habe kürzlich ein Ticket kassiert - hatte 2m hinter dem Landschaftsschutzgebietsschild auf einer aspaltierten Fläche geparkt. Erst fand ich die Regelauslegung ja etwas kleinlich - aber das O-Amt hat schon recht...).
Das Problem hier ist vielmehr das es einfach zuwenige Mitarbeiter für ein zu großes Gebiet sind und das der touristische Druck riesengroß geworden ist. Außerdem fehlt die Telefonnummer um sie z.B. zu den Motocrossfahrern in der Sandgrube zu führen.
Beste Grüße
Holger
LL: 372 (Marmelente, Schottisches Moorschneehuhn)
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Kreis Viersen: 231 (Gelbkopf-Schafstelze, Pfuhlschnepfe)
2021: 175 (Pfuhlschnepfe, Fischadler)
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