Information: Hilfe zur App "BirdNET"

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Benutzungstipps Audiorecorder

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Maffong
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Benutzungstipps Audiorecorder

#1

Beitrag von Maffong »

Moin an alle Audiografen,
seit kurzem besitze ich nun auch einen Audiorecorder. Genaugenommen das Modell Olympus LS-12. Beinahe hundert Aufnahmen habe ich damit nun schon gemacht, aber so richtig sicher fühle ich mich mit dem Gerät noch nicht. Daher habe ich ein paar Fragen an euch:

Wie transportiert ihr euren Recorder, sodass er gleichzeitig möglichst wenig Schaden nimmt und ihr trotzdem schnell reagieren könnt? Zur Zeit stecke ich ihn meist einfach in die Jackentasche, aber bald in der Sommersaison werde ich nicht immer eine Jacke anziehen und außerdem befrchte ich, dass er dadurch A) schnell abnutzt und B) eventuell das Windfell beeinträchtigt werden könnte. Ich überlege derzeit ihn an einem Schlüsselband um den Hals zu transportieren, auch um schneller reagieren zu können. Was haltet ihr davon?

In welchem Format nehmt ihr auf. Ich nehme zur Zeit mit .wav auf, konvertiere beim Hochladen dann aber doch eh zu .mp3. Trotzdem das große Format behalten oder reicht .mp3?

Min Recorder hat einen Smart-Modus (kalibriert 10s lang die Lautstärke), einen Manual-Modus (manuelle Einstellungen und 2s Prerecording) und einen Quick-Modus (sofort einsatzbereit). Zur Zeit wechsle ich ständig zwischen den Modi hin und her. Gibt es einen von euch präferierten Modus?

Ich habe einen Low-Cut Filter für die untersten 300Hertz, Mic Gain: Mid und keinen Limiter eingestellt. Bis auf die erste Einstellung versteh ich da nichts. Was haltet ihr von den Einstellungen?

Ich finde, dass man trotz Windfell immer noch recht viel Wind wahrnimmt. Wie potent sollte sowas eigentlich sein?

Ein paar meiner ersten Aufnahmen findet ihr hier: Blaukehlchen, Flussregenpfeifer, Singdrossel. Meint ihr, ich kann mir einen xeno-canto Account zulegen und die dort hochladen? Ich möchte das dort nicht mit Anfängeraufnahmen vollspammen, halte meine Aufnahmen aber eigentlich für ganz passabel.

Vielen Dank für eure Hilfe
MfG Maffong
Bodo
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#2

Beitrag von Bodo »

Hallo Maffong,
ich benutze ein DM-650, seit nun schon 5 Jahren.

Damals wurde noch eine schön softe Schutzhülle mitgeliefert (später gab es n ach meiner Kenntnis nur ziemlich harte aus Kunststoff/Leder). Diese habe ich immer über das Gerät gestülpt und sie ist schnell runterzuziehen (Windschutz bleibt drauf). Im Winter hat man ja große weite Jackentaschen, man kann auf die Hülle teilweise verzichten. In der warmen Jahreszeit habe ich das Gerät in meiner kleinen Umhängetasche neben dem Belegfotoapparat. Schnelles Reagieren bei einmalig überfliegenden Vögeln ist immer auch ein wenig Glückssache.
Mein Gerät sieht nach 5 Jahren noch fast neuwertig aus und hat keine funktionsbeeinträchtigenden Schäden davongetragen.

Als Aufnahmeformat reicht eigentlich mp3. Ich hatte schon über xc mehrere Anfragen nach Verwendung meiner Aufnahmen für mediale und wissenschaftliche Zwecke. Bis auf einen Fall reichte mp3. Verhaltens- und artvergleichende Studien waren damit möglich. Nur für wenige spezielle akustische Fragestellungen braucht man mehr. Aber das betrifft nur wenige Spezialisten und der limitierende Faktor ist dabei sowieso die Hochwertigkeit des Gerätes (unsere Handgeräte genügen dem nicht).

Ich habe bei meinem Gerät anfangs die verschiedensten Einstellungen probiert. Wirklich gebracht hat es nichts oder sehr wenig. Ich bin nach einem Jahr Experimentieren wieder bei den Werkseinstellungen gelandet.

Der Windschutz bringt wirklich nicht all zu viel. Und da sind wir bei dem heiklen Thema Entrauschen. Ich entrausche mit Olympus Sonority. Es ist einfach zu bedienen (Rauschunterdrückung mit einem Klick) und qualitätsmäßig Audacity überlegen. War früher im Lieferumfang enthalten. Als Olympus-Kunde kannst du es aber wohl noch immer kostenfrei herunterladen (musst dich mit deiner Gerätenummer oder irgendwie anders legitimieren). Hoffentlich ist die aktuelle Version nicht schlechter als die alte. Die Geräte haben in den letzten Jahren ja auch keinen Fortschritt in der Aufnahmequalität gebracht, nur für unsere Zwecke nicht wirklich wichtige Zusatzfunktionen.

So viel erst mal auf die Schnelle. Übrigens bin ich auch an deinen Geräteerfahrungen interessiert, denn irgendwann muss ich mein Gerät ja doch in den Ruhestand schicken und brauche ein neues.

Gruß Bodo
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Annette
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#3

Beitrag von Annette »

hallo,

ich benutze olypus LS-P2. mein gerät steckt im gelände in der seitentasche meiner kleinen fototasche, in der ich auch meine kamera transportiere. mit bauchgurt unm hände frei zu haben. um den hals baumelt schon das fernglas.

ich nehme wave-dateien auf, bearbeite die sonagramme mit audacity und konvertiere sie anschließend mit einem extra-programm in mp3.

sonarity ist keine freeware und hat mir nach dem runterladen mehrfach mein system zerschossen. die automatische rauschunterdrückung ist audacity überlegen, allerdings ist die vom ergebnis her festgelegt und man kann mit audacity durch unterschiedliche voreinstellungen einiges rausholen aus einer aufnahme. die rauschunterdrückung lässt sich variieren.

voreinstellungen und aufnahme tips siehe hier:

https://avesrares.wordpress.com/2014/01/09/welches-aufnahmegerat/

lg annette
Zuletzt geändert von MatthiasM am 21 Apr 2018, 09:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link repariert
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SDiger67
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#4

Beitrag von SDiger67 »

Bodo hat geschrieben:
20 Apr 2018, 06:12
Damals wurde noch eine schön softe Schutzhülle mitgeliefert (später gab es nach meiner Kenntnis nur ziemlich harte aus Kunststoff/Leder).
Die gibt es immer noch / wieder. Habe mir vor zwei Monaten ein Olympus WS-853 gekauft und dort war eine tolle Soft-Schutzhülle beigelegt.
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martinmiethke
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#5

Beitrag von martinmiethke »

Maffong hat geschrieben:
19 Apr 2018, 22:33
Ich habe einen Low-Cut Filter für die untersten 300Hertz, Mic Gain: Mid und keinen Limiter eingestellt. Bis auf die erste Einstellung versteh ich da nichts. Was haltet ihr von den Einstellungen?
Hallo Mathieu,

Low Cut bei 300 Hz ist ganz schön viel – bei Arten wie Uhu oder Wasserralle könnte da im unteren Frequenzbereich schon was fehlen, und Rohrdommeln könntest du damit überhaupt nicht aufnehmen :-)
Mic Gain ist die Mikrophonempfindlichkeit – für Naturaufnahmen auf jeden Fall auf höchste Empfindlichkeit stellen!
Limiter: Verhindert Übersteuerung, dürfte im Feld wohl nur in seltenen Fällen eine Rolle spielen.

Herzliche Grüße – Martin
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Waechter
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#6

Beitrag von Waechter »

Hallo an alle Audiografen,
zu dem Analysieren von Vogelstimmen, bin ich gekommen, weil ich 2012 noch der Aussage vertraut hatte,
dass Mauersegler Männchen ♂ und Weibchen ♀ sich durch die Frequenzhöhe unterscheiden lassen.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler#Stimme

Mit diesem Ansatz wollte ich mir einen digitalen - Filter bauen, der mit LED im Kasten bei der Videobeobachtung anzeigt,
wer von beiden gerade ruft. Damit wollte ich über das Sozialverhalten Rückschlüsse ziehen.

Schon die ersten Aufnahmen zeigten mir 2013, dass bei diesem direkt im Kasten belauschten Paar die Unterschiede
in der Frequenzhöhe zu gering sind, um sie mit menschlichem Hören auch im direkten Vergleich auseinander zu halten.
Das Mikrofon der Videokamera war nur für den ersten Eindruck geeignet, denn es wurde von dem Schalldruck
der Mauerseglerrufe über-steuert.
Für Aufnahmen direkt im Kasten, musste ich aus Kostengründen separate Speedlink -Mikrofone verwenden und zusätzlich in Metallröhrchen kapseln, um sie gegen den Schalldruck zu schützen.
Das hatte zusätzlich den großen Vorteil, dass die Umgebungsgeräusche deutlich gemindert wurden. :D
Mir ist bewusst, dass dadurch die Frequenzcharakteristik der Mikrofone verändert wurde, aber für die grundlegende Bewertung der Rufe in direktem Vergleich, habe ich das erst mal hingenommen. ;)

Bereits 2013 hatte ich einen DR-05 WAV-Recorder (Tascam)
Mit seinem Frequenzbereich bis 40kHz hatte ich somit eine Referenz und habe sogar mit einem Frequenzgenerator
oberhalb von 22 kHz verschiedene Testaufnahmen gemacht, mit denen ich die Sicherheit bekam,
dass die im Spektrum gezeigten Frequenzen, die Obertöne (Formanten) die ein Mensch nicht hören kann,
von den Mauerseglern tatsächlich gemacht werden.
Stimmen-Muster.jpg
Größe: 231.51 KiB, 6767 mal betrachtet
Dieses Sonogramm Beispiel, wurde mit dem kleinen gekapselten Mikrofon gemacht, das im oberen Frequenzbereich
eine geringere Empfindlichkeit hat, zeigt aber den Unterschied im Ruf-Ende sehr gut.
Deshalb konnte ich ohne Informationsverlust die Sample Rate wieder auf 48kHz reduzieren .
Erst 2015 bekam ich die Gelegenheit die Stimmenmuster mit den Stimmen genetisch bestimmter Mauersegler zu vergleichen
und kann seit diese Zeit, im Sonogramm auch die Rufe der Vögel im Flug nach Männchen und Weibchen sicher unterscheiden.
In dieses Thema habe ich mich so vertieft, weil ich ab 2013 für ein Projekt Klangattrappen verwenden wollte.
Seit 2009 hatten an diesem Neubau noch keine Mauersegler nach den freien Nistplätzen gesucht und das wollte ich ändern.

Um auf diese Klangattrappen-Anwendung genauer einzugehen muss ich besser ein eigenes Thema aufmachen. ;)
Um den Frequenzbereich der Vogelstimmen komplett zu erfassen, reicht es nicht Mikrofone zu verwenden,
deren Frequenzgang nur bis 20kHz bekannt ist.
Aber auch die Aufzeichnung mit Batloggern ist sinnlos, denn deren Spektrum fängt erst bei 10kHz an und teuer sind die Geräte auch ;)
Die meisten Darstellungen der Vogelstimmen in Sonogrammen, zeigen nur den Frequenzbereich, den Menschen hören
und auch das oft nicht vollständig. Die Vögel machen für ihre Artgenossen mehr.

Ein Punkt im Sozialverhalten, konnte ich in zwei Nistkästen mit Kamera seit 2014 jedes Jahr machen.
Der Vogel mit dem dominanteren Verhalten war bei beiden Paaren das Weibchen ♀ :lol:

Gruß, Waechter ;)
Bodo
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#7

Beitrag von Bodo »

Hallo Waechter,
mit welchem Programm erstellst du deine Sonogramme?

Gruß Bodo
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Waechter
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#8

Beitrag von Waechter »

Hallo Bodo,
ich sollte zuerst nochmal erklären, dass ich mich mit dem Thema Stimmenaufzeichnung nur deshalb so intensiv befasst habe,
damit ich bei dem Ansiedlungsversuche für Mauersegler mit den selbst erstellten Klangattrappen optimale Bedingungen anbiete.

Klangattrappen dort einzusetzen, wo bereits Mauersegler brüten, nur um die Kolonie möglichst schnell zu vergrößern lehne ich aber ab.
Welche Auswirkungen das auf das Sozialverhalten der Vögel hat, kann nicht abgeschätzt werden.
  • Andere Stimmenmuster der Vögel im Freien abzuspielen finde ich auch nicht gut.
Wenn man unterwegs für einen Vergleich die Stimme nochmal hören will, kann man auch die Kopfhörer benutzen.

In zwischen habe ich mich mit Audacity angefreundet.
Diese Software bietet wesentlich mehr Funktionen als für die Vogelstimmenaufzeichnungen notwendig ist.
Noch nutze ich manchmal die Vorgänger Version, finde mich aber inzwischen auch bei der V 2.2.2 zurecht. :)
AudaCity-01.JPG
Größe: 70.47 KiB, 6748 mal betrachtet
AudaCity-02.JPG
Größe: 66.47 KiB, 6748 mal betrachtet
AudaCity-03.JPG
Größe: 21.05 KiB, 6748 mal betrachtet
Sogar im mp3-Format wird eine hohe Bitrate angeboten. :)
http://www.mpx.net/info/verlustfrei.html
Und auch einige verlustfreie Formate können genutzt werden.

Dann weise ich hier auch nochmal auf den Tipp von Annette hin.
https://avesrares.wordpress.com/2014/01 ... ahmegerat/
Darunter findet sich auch dieser Link:
https://avesrares.wordpress.com/2013/03 ... stellen-2/
Gruß, Waechter ;)
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#9

Beitrag von Waechter »

++++
...... inzwischen habe ich mal nach einer Anleitung für Audacity gesucht.
Der Droppbox-Link zur Beschreibung von Volker Arnold ist leider inzwischen in allen Foren ohne Funktion. :(

Hier hat sich auch jemand darum bemüht:
http://fuglesang-troms.no/audacity%20-% ... guide.html

Als guten Ersatz bieten sich die Tutorial-Videos an und habe ein Beispiel zufällig ausgesucht.
https://www.youtube.com/watch?v=mAhL5pbl98s
Auf der Seite erscheinen dann rechts noch weitere Tipps.

In der Installierten Version, gibt es einen Verweis auf ein Manual.
→ Audacity_2-2-2/audacity/help/manual/index.html
AudaCity-04.JPG
Größe: 14.38 KiB, 6740 mal betrachtet
Gruß, Waechter ;)
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#10

Beitrag von Waechter »

Wer sich bis beim mitlesen hierher "verirrt" hat, ;) sollte eventuell auch hier
viewtopic.php?p=1961#p1961
und
viewtopic.php?p=2137#p2137

mal reinschauen, :idea:

Gruß, Waechter :)
Zuletzt geändert von Waechter am 10 Jun 2019, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#11

Beitrag von Waechter »

Waechter hat geschrieben:
14 Mai 2018, 22:40
Hallo an alle Audiografen,
zu dem Analysieren von Vogelstimmen, bin ich gekommen, weil ich 2012 noch der Aussage vertraut hatte,
dass Mauersegler Männchen ♂ und Weibchen ♀ sich durch die Frequenzhöhe unterscheiden lassen.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler#Stimme

Mit diesem Ansatz wollte ich mir einen digitalen - Filter bauen, der mit LED im Kasten bei der Videobeobachtung anzeigt,
wer von beiden gerade ruft. Damit wollte ich über das Sozialverhalten Rückschlüsse ziehen.

Schon die ersten Aufnahmen zeigten mir 2013, dass bei diesem direkt im Kasten belauschten Paar die Unterschiede
in der Frequenzhöhe zu gering sind, um sie mit menschlichem Hören auch im direkten Vergleich auseinander zu halten.
Das Mikrofon der Videokamera war nur für den ersten Eindruck geeignet, denn es wurde von dem Schalldruck
der Mauerseglerrufe über-steuert.
Für Aufnahmen direkt im Kasten, musste ich aus Kostengründen separate Speedlink -Mikrofone verwenden und zusätzlich in Metallröhrchen kapseln, um sie gegen den Schalldruck zu schützen.
Das hatte zusätzlich den großen Vorteil, dass die Umgebungsgeräusche deutlich gemindert wurden. :D
Mir ist bewusst, dass dadurch die Frequenzcharakteristik der Mikrofone verändert wurde, aber für die grundlegende Bewertung der Rufe in direktem Vergleich, habe ich das erst mal hingenommen. ;)

Bereits 2013 hatte ich einen DR-05 WAV-Recorder (Tascam)
Mit seinem Frequenzbereich bis 40kHz hatte ich somit eine Referenz und habe sogar mit einem Frequenzgenerator
oberhalb von 22 kHz verschiedene Testaufnahmen gemacht, mit denen ich die Sicherheit bekam,
dass die im Spektrum gezeigten Frequenzen, die Obertöne (Formanten) die ein Mensch nicht hören kann,
von den Mauerseglern tatsächlich gemacht werden.

Stimmen-Muster.jpg habe ich unten erneut verwendet, um die wichtige Ergänzung deutlich zu machen.


Dieses Sonogramm Beispiel, wurde mit dem kleinen gekapselten Mikrofon gemacht, das im oberen Frequenzbereich
eine geringere Empfindlichkeit hat, zeigt aber den Unterschied im Ruf-Ende sehr gut.
Deshalb konnte ich ohne Informationsverlust die Sample Rate wieder auf 48kHz reduzieren .
Erst 2015 bekam ich die Gelegenheit die Stimmenmuster mit den Stimmen genetisch bestimmter Mauersegler zu vergleichen
und kann seit diese Zeit, im Sonogramm auch die Rufe der Vögel im Flug nach Männchen und Weibchen sicher unterscheiden.
In dieses Thema habe ich mich so vertieft, weil ich ab 2013 für ein Projekt Klangattrappen verwenden wollte.
Seit 2009 hatten an diesem Neubau noch keine Mauersegler nach den freien Nistplätzen gesucht und das wollte ich ändern.

Um auf diese Klangattrappen-Anwendung genauer einzugehen muss ich besser ein eigenes Thema aufmachen. ;)
Um den Frequenzbereich der Vogelstimmen komplett zu erfassen, reicht es nicht Mikrofone zu verwenden,
deren Frequenzgang nur bis 20kHz bekannt ist.
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Inzwischen hat sich die Technik weiter entwickelt und Preiswert ist es auch. :D
https://www.elv.de/elv-mikrofon-mems1-bausatz.html
Mit 3V Knopfzelle als Speisespannung werde ich demnächst am PC die ersten Versuche machen.
***********************************************************************************************************************

Die Aufzeichnung mit Batloggern ist sinnlos, denn deren Spektrum fängt bisher erst bei 10kHz an und teuer sind die Geräte auch ;)
Die meisten Darstellungen der Vogelstimmen in Sonogrammen, zeigen nur den Frequenzbereich, den Menschen hören
und auch das oft nicht vollständig. Die Vögel machen für ihre Artgenossen mehr.

Ein Punkt im Sozialverhalten, konnte ich in zwei Nistkästen mit Kamera seit 2014 jedes Jahr machen.
Der Vogel mit dem dominanteren Verhalten war bei beiden Paaren das Weibchen ♀ :lol:

Gruß, Waechter ;)
Bis vor kurzem hatte ich die Stufung der Obertöne im Sonogramm nicht mehr so richtig verstanden.
Seit ich auch hier nochmal nachgelesen habe, https://www.leifiphysik.de/akustik/akus ... d-synthese
wurde es mir wieder verständlich.
Obertöne-DE-Neu.JPG
Einige Tabellenwerte musste ich ändern.
Größe: 219.1 KiB, 6219 mal betrachtet
Wer es noch genauer wissen will findet hier auch die Formeln und animierte Grafik.
https://www.leifiphysik.de/akustik/akustische-phanomene

Der Grundton regt die Obertöne an, die zum Teil auch lauter sind, was die intensivere Schwärzung erkennen lässt.
Alle Harmonischen (Teiltöne) zusammen bestimmen den Klangeindruck (für die Vögel) und der Mensch kann davon nicht alles hören.

Gruß, Waechter ;)
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MatthiasM
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#12

Beitrag von MatthiasM »

Ich möchte dieses Thema aus gegebenen Anlass mit folgender Bemerkung von Martin mal wieder zum Leben erwecken:
martinmiethke hat geschrieben:
01 Jul 2019, 14:15
Hallo Bodo, ich bewundere immer wieder deine klaren und nahezu nebengeräuschfreien Aufnahmen!
Das geht mir auch so. Ich denke jetzt(!) da steckt viel Know-How und auch Arbeit dahinter.

Ich habe heute ein Olympus WS-852 in Empfang nehmen dürfen, zum Zwecke der Aufnahme von Vogel- und anderen Stimmen (das Handy tut das nicht so dolle...). Es ist nicht das, was man so wirklich möchte (das Gerät), aber für die ersten Versuche und gemessen am verfügbaren Budget doch brauchbar. Aber.... Das Rauschen. Es ist schier unglaublich, was da an Rauschen abgeht! Das Gerät in einem völlig stillen Raum abgelegt und eine Aufnahme gemacht: Es rauscht wie verrückt :shock:

Wenn man sich die Tonaufnahmen von Bodo genau anhört, dann sind da auch gefilterte Elemente zu hören, und zwar auf fast allen Aufnahmen. Sehr deutlich dann zu hören, wenn man die Lautstärke höher drehen kann / darf. Das ist auf keinen Fall eine Abwertung der Aufnahmen - bitte nicht falsch verstehen(!), sondern weiterlesen...

Sicher ist das Resultat der Aufnahmen zunächst eine Frage des Aufnahmegerätes selbst -> aber eben auch der Technik, wie zB Geräuschfilter bei der Bearbeitung der Aufnahmen eingesetzt / verwendet werden. Und genau DA scheint Bodo eine sehr effiziente und raffinierte Lösung zu haben, die ich mir bis jetzt nur zum Teil mit mäßigem Erfolg erarbeiten konnte.

Schlussendlich durfte ich nach meinen wenigen Tests an Audioaufnahmen von heute erkennen, dass die Verwertung und Bearbeitung solcher Aufnahmen mindestens(!) genauso viel Aufwand und Know-How erfordern wie das, was Fotografen aufwenden, um aus einer RAW-Datei, die aus einer Kamera purzelt, ein ansehnliches Bild zu machen.

Bitte schlagt mich nicht - dies alles ist mir erst heute so richtig bewusst geworden, weil ich mich damit vorher nie wirklich und eingehend befasst habe. Jetzt schon.

Eine Bresche für die Audiografen hier im Forum mit der Bitte, wie ich mein Rauschen effizient aus meiner Audiodatei bekomme. Ein paar Tricks habe ich schon selbst ergattert, aber nicht alle.

Viele Grüße
Matthias
Bodo
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#13

Beitrag von Bodo »

MatthiasM hat geschrieben:
11 Jul 2019, 00:18
martinmiethke hat geschrieben:
01 Jul 2019, 14:15
Hallo Bodo, ich bewundere immer wieder deine klaren und nahezu nebengeräuschfreien Aufnahmen!
Das geht mir auch so. Ich denke jetzt(!) da steckt viel Know-How und auch Arbeit dahinter.
Dem ist gar nicht so. Ich benutze ein Olympus DM-650 mit den vorgegebenen Werkseinstellungen. Anfangs habe ich es mit veränderten Einstellungen versucht, hat nichts gebracht. Obligatorisch ist eine Rauschunterdrückung mit dem Programm Olympos-Sonority . Bei sehr lauten Aufnahmen und "schrillen" Tönen ist es manchmal (selten) sinnvoll mit Audacity zu entrauschen (öfter bei Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Zaunkönig, Rotkehlchen). Manchmal schneide ich Knackgeräusche raus. Das ist schon alles. Die Nachbearbeitung ist praktisch Sekundensache (na ja - Einminutensache).
Wichtig ist die Arbeit im Feld. Einschätzen, ob eine Aufnahme überhaupt lohnt (außer bei Nachweisaufnahmen, wo die Qualität ja nebensächlich ist), der richtige Abstand zum Vogel (Erfahrungssache, zu nah ist auch nicht gut). Ich produziere mittlerweile kaum noch Ausschuss.

Gruß Bodo
alibird
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#14

Beitrag von alibird »

Hier ist ein Link zur Benutzung von Audacity für Fledermaus Rufe, aber das Kapitel zur Rauschreduktion kann man 1:1 auf andere Aufnahmen übertragen. Ist auf Englisch, aber einfach gehalten.
https://batsofbelize.files.wordpress.c ... acity1.pdf

Noch eine Anmerkung zu der Aussage "... Aber auch die Aufzeichnung mit Batloggern ist sinnlos, denn deren Spektrum fängt erst bei 10kHz an und teuer sind die Geräte auch." Das mit dem Preis stimmt, aber bei den USB Mikrofonen von Dodotronic ist kein Hochpass zum Abschneiden der Tiefen eingebaut, was Vor - und Nachteile hat. Bei den Mics von Petterson gibt es den HP um 10 kHz.

Zum ersten EInarbeiten in Audacity ist diese deutsche Anleitung ganz brauchbar: http://www.rananmausundtablet.de/files/ ... g_neu.pdf

Hier ein Link zu dem angesprochenen Text von Volker Arnold. Leider nur die englische Version, einen Link zu deutschen Ausgabe habe ich noch nicht gefunden (aber auch nicht wirklich intensiv gesucht): https://www.dropbox.com/s/cn56iuw4gszml ... y.pdf?dl=0

Alfred
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MatthiasM
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Re: Benutzungstipps Audiorecorder

#15

Beitrag von MatthiasM »

Bodo hat geschrieben:
11 Jul 2019, 03:41
MatthiasM hat geschrieben:
11 Jul 2019, 00:18
martinmiethke hat geschrieben:
01 Jul 2019, 14:15
Hallo Bodo, ich bewundere immer wieder deine klaren und nahezu nebengeräuschfreien Aufnahmen!
Das geht mir auch so. Ich denke jetzt(!) da steckt viel Know-How und auch Arbeit dahinter.
Dem ist gar nicht so.
Achso? Hmm.
Wenn ich mir vor Augen führe, was ich gestern so rumgedoktort habe, um eine halbwegs brauchbare Sounddatei zu bekommen...

Ich vermute jetzt auch, dass bei mir gestern der Signalpegel zu nah am Rauschpegel war - der Buchfink war ca 20 Meter entfernt. Aber trotzdem habe ich einen so hohen Rauschpegel nicht erwartet und dann saß ich da und versuchte das Rauschen klein zu kriegen. Vielleicht liegt's ja auch am Gerät. Jedenfalls vielen Dank für deine Anmerkungen.

Aber wenn ich mir deine Aufnahmen so anhöre und diene Bemerkungen lese: Da steckt eben DOCH zumindest ein gewisses Know-How dahinter! :D
alibird hat geschrieben:
11 Jul 2019, 12:41
Zum ersten Einarbeiten in Audacity ist diese deutsche Anleitung ganz brauchbar: http://www.rananmausundtablet.de/files/ ... g_neu.pdf
Vielen Dank auch für deine Hinweise, Alfred!
Audacity ist bei mir schon seit paar Jahren auf dem PC installiert. Eigentlich nur um Sounds für Videos vernünftig zurecht zu schneiden. Mir wird aber erst jetzt klar, was das Programm noch alles drauf hat..., irgendwie ist mir das schon peinlich :oops:

Aber was soll's, auch dazu sind Foren da! :D

Vielen Dank euch beiden. Ich tauche dann mal ab und übe ein wenig intensiver.

Viele Grüße
Matthias
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