den Abschluss meines herbstlichen Ornireisetripels bildete natürlich wieder der Katzensprung zum Gülper See.
In diesem Jahr war es der pure Luxus - jeden Tag T-Shirt-Wetter, nur die Frühtemperaturen beim Brötchenholen erinnerten an die Jahreszeit. Das stimmt so natürlich nicht, denn es war doch sehr rappelvoll. Zigtausende Gänse (vor allem dabei Saatgänse) und Kraniche waren dort, recht viele Silberreiher und Kiebitze, auch Eddies (das sind in unserem internen Ornisprech die Seeadler) waren reichlich vertreten. Auch Ungefiederte waren ungewöhnlich zahlreich zugegen - gab es prominent in irgend einem Medium einen Bericht über den Gülper See oder war es 'nur' der Oktobersommer?
Insgesamt habe ich 55 Arten auf meiner Reiseliste, das ist etwa auf dem für meine Verhältnisse hohen Vorjahresniveau.
Lediglich Enten schienen mir etwas spärlich am See zu sein. Ich konnte zwar 7 Arten registrieren, allerdings hatte ich nur bei der Pfeifente den Eindruck, sie häufiger zu sehen. Aber das sind relative Aussagen, die Masse der Gänse dominiert natürlich.
Auch diesmal habe ich ein paar Bilder, und nein, sie sind nicht aus dem letzten Jahr recycled.
Wie schon angedeutet musste man aufpassen, damit man nicht über die omnipräsenten Eddies stolpert.
- Größe: 85.39 KiB, 1745 mal betrachtet
- Größe: 65.45 KiB, 1745 mal betrachtet
- Größe: 240.18 KiB, 1745 mal betrachtet
- Größe: 68.73 KiB, 1745 mal betrachtet
Ich laufe von Osten kommend am Südufer, wo mich ein entgegen kommender Orni fragt, ob der Vogel, den er soeben fotografiert hätte, denn eine Streifengans wäre. Das war leicht und zutreffend beantwortet, und ich erhielt noch die Auskunft, wo sich das Tier aufgehalten hatte.
Na, dachte ich mir, so ne Streifengans ist doch was Feines, und begann zu suchen. Später fand ich den Vogel auch, aber zuvor musste ich erst durch die heitere Gänseschar. So ziemlich vor mir mitten im Gewimmel blinzelt mich dann ein gelber Lidring an und ist sofort wieder im Gefieder verschwunden.
Äh - gelber Lidring? Ist da ne Zwerggans?
Na klar war da eine, sie kam dann auf die Bühne und ließ sich so ein bis zwei Minuten gebührend anschauen. Klein, schöne weiße Blesse, kurzer Stupsschnabel, nicht zu viel Streifen am Bauch, alles passt. Nur ein Foto durfte ich nicht machen, da tauchte sie prompt wieder im Gänsegewühl unter, um trotz längerer Suche verschwunden zu bleiben.
Wie ich inzwischen auf Ornitho gesehen habe, ist der Zwerg auch schon seit August am See, wer also in der Nähe wohnt und Zeit, Geduld und ein Spektiv besitzt, könnte eine Rarität finden.
Schöne Grüße,
Steffen
