Information: Hilfe zur App "BirdNET"

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Bayerische Alpen 22.-26. Mai 2019

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Bourkinist
Beiträge: 193
Registriert: 29 Mär 2018, 12:51

Bayerische Alpen 22.-26. Mai 2019

#1

Beitrag von Bourkinist »

Moin!

Bourkinisten sind recht unstete Wesen mit Hummeln im Hintern, die deshalb auch mal immer mal ganz gerne durch die Weltgeschichte schwirren.
Ich mache da keine Ausnahme und habe mich darum vom 22. bis zum 26.05. in Garmisch-Partenkirchen einquartiert, um in der Gegend nach Vögeln des Gebirges Ausschau zu halten.
Was ich während der Planung nicht auf dem Schirm hatte, war der Umstand, dass selbst in Zeiten des Klimawandels noch kühle und nasse Maimonate auftreten können. Es lag viiel Schnee noch bis teils in die mittleren Lagen hinunter, das machte manche Tour heikel und hat auch z.B. die Beobachtung von Alpenschneehühnern in der Karwendelgrube offensichtlich vermasselt.

Insgesamt hatte ich nach zwei halben und drei vollen Tagen 41 Arten auf der Reiseliste. Das ist bescheiden, an guten Tagen in guten Gebieten haben wir schon wesentlich mehr auf dem Zettel.
Es ist aber sehr verkürzt, eine Ornireise nur nach der Zahl der Häkchen zu beurteilen, es kommt ja auch darauf an, was und das man beobachten kann.

Zweimal war ich auf dem Wank, das ist ein knapp 1800 m hoher Berg unmittelbar am östlichen Rand von Partenkirchen. Ich bin bergunerfahren und habe deshalb nicht gedacht, dass man dort oben so viel Zeit verbringen kann! Man hat dort oben ein gegliedertes, aber gut zu begehendes Terrain (wenn man mal von den Schneefeldern absieht) mit abwechslungsreichen Vegetationsstrukturen. Entsprechend ist auch Vogelwelt vorhanden. Nun hatte ich mich ja vorbereitet, um zu wissen, womit ich dort oben rechnen kann, aber ich war verblüfft, wie viele Tieflandvögel man auch noch in dieser recht stattlichen Höhe antrifft. So haben mich dort z.B. Heckenbraunelle, Haubenmeise, Bachstelze, Buchfink und Kuckuck ein Stück weit überrascht.

Aber auch 'Soll-Arten' waren zugegen, wie z.B. diese Ringdrossel:

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Größe: 204.13 KiB, 1670 mal betrachtet

Die Anzahl und Rufffreudigkeit von Ringdrosseln dort war prima, einerseits ist der Zivilisationsschall dort zum Glück ja sehr reduziert, und anderseits hört man ständig aus wechselnden Richtungen Ringdrosseln.

Im Norden des Areals ist der Ameisberg, auf dessen Kuppe sich ein kleines Nadelgehölz befindet. Hier kann man sich gut platzieren und beobachten. Ich konnte dort z.B. einen jungen Fichtenkreuzschnabel sichten, aber auch Altvögel verschmähen diese Gegend nicht.

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Größe: 83.99 KiB, 1670 mal betrachtet

Der Freitag war als wettermäßig verlässlich guter Tag der Karwendelspitze bei Mittenwald zugedacht. Es war sehr edel dort, aber leider auch ausgesprochen vogelarm - mehr als 2 m Schnee halt...
Von einem niederländischen Birder hatte ich vor Ort erfahren, dass er dort an dem Tag zwei Steinadler sowie Schneesperlinge sehen konnte, aber das ist mir leider nicht geglückt. Dafür gab es dort die erwartbaren Alpendohlen, der Svensson bezeichnet sie als 'oft erstaunlich vertraut'.
Im wirklichen Leben sieht das so aus, dass sie einem schon mal auf die Schuhe hopsen, die mutigeren sitzen auf dem Knie, und die ganz Frechen versuchen, auf Kopf oder Schulter zu landen. :D

Am 25. Mai bin ich in das Murnauer Moos gefahren, ein großes und relativ intaktes Moorgebiet etwa 20 km nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Sehr empfehlenswert! Grauschnäpper, mehrere Braunkehlchen und Neuntöter gab es dort u.a. zu sehen, und im zentralen Gebiet jagten kleine Greifen über einer feuchten Wiese - Baumfalken.

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Größe: 46.85 KiB, 1670 mal betrachtet

Das Murnauer Moos ist auch als ein Gebiet bekannt, das Wachtelkönige beherbergt. Vor Jahren hatte ich während einer Wanderung mal den Verdacht, einen WK gehört zu haben, aber ich habe dies nie als reell gewertet. Hier hingegen wurde ich mehrfach auch aus kurzer Distanz angekrext, so dass die Anwesenheit von Wachtelkönigen für mich außer Zweifel stand. Gesehen hatte ich zwar keinen, aber einer hatte dankbarerweise erst gerufen, so dass ich mich mit Kamera postieren konnte, und dann nach kurzer Pause wieder gerufen, so dass ich ihn per Video akustisch dokumentieren konnte. Ein Lifer, und das freut mich. :P

Mal schauen, vielleicht komme ich ja wieder mal in die Gegend, Spaß genug hat es mir jedenfalls gemacht.

Gruß,
Steffen
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Bourkinist
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Re: Bayerische Alpen 22.-26. Mai 2019

#2

Beitrag von Bourkinist »

Hallo Steffen!
Während meines Aufenthalts da unten habe ich mindestens einmal gehört, dass Steinadler im östlich an Garmisch-Partenkirchen angrenzende Estergebirge (der Wank ist schon ein Bestandteil von diesem) nisten sollen. Das Estergebrige ist halt touristisch nicht so gut erschlossen, was aus Naturschutzgründen sicherlich begrüßenswert ist.
Einen Mauerläufer zu sehen wäre schon prima, aber warum fällt mir dazu nur das Bild des Nadelsuchens im Heuhaufen ein?
Präzise Ortskenntnis ist da wohl unverzichtbar, stumpf Felswände abzuscannen ist vermutlich keine so gute Idee.

Gruß aus Hermsdorf,
Steffen
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Deleted User 880

Re: Bayerische Alpen 22.-26. Mai 2019

#3

Beitrag von Deleted User 880 »

Wie schafft man es denn, bei Garmisch keine Steinadler zu sehen? ;) Ich war da mal für eine Woche (allerdings im September) und hatte täglich Mehrfach-Sichtungen (den ersten vom Biergarten in Garmisch über der Alpspitze...).

Ein guter Tip für Mauerläufer ist die Falkenwand bei Oberammergau. Spektiv aufbauen, Wand mit dem Fernglas abscannen und wenn da ein Piepmatz rumflattert, Nachsuche mit dem Spektiv. Da hatte ich neben Mauerläufer auch Weißrückspecht. In dem Buch "Vogel beobachen in Süddeutschland" sind noch weitere Spots angegeben.

Gruß Helge
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UliK
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Re: Bayerische Alpen 22.-26. Mai 2019

#4

Beitrag von UliK »

Hallo Steffen,
danke für den Bericht aus den Alpen mit den schönen Fotos. Wenn die Berge nicht wären, wären die Alpen auch mal ein schönes Reiseziel für mich :lol: .

Viele Grüße aus der norddeutschen Tiefebene
Ulrich
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